News, Solothurner Zeitung 18.09.2024

Bild: Nuria Langenkamp
«Schon ein bisschen speziell»: Seit 33 Jahren sind Socken ihr Geschäft – vom Klassiker bis zur bunten Motivsocke
Das Ehepaar Schwaller-Zurlinden führt das Socken-Geschäft «Zurli Socken» in Bellach. Was einst als Marktstand begann, ist heute der Schweizer Online-Shop mit der grössten Auswahl für Socken aller Art. Ein Besuch.
Nuria Langenkamp18.09.2024
 
Manfred und Jacqueline Schwaller-Zurlinden sind stolz auf ihren Erfolg.
In Bellach betreiben Manfred und Jacqueline Schwaller-Zurlinden seit 33 Jahren das Geschäft mit den «Zurli Socken». Was als kleine Marktidee begann, hat sich zum grössten Socken-Onlineshop der Schweiz entwickelt: «Dieser Beruf ist schon ein bisschen speziell», sagen sie im Einklang.
Das Ehepaar Schwaller-Zurlinden arbeitet unten und wohnt oben.
Bild: Nuria Langenkamp
Das Ehepaar führt durch sein grosses Socken-Lager in Bellach: Über 200 Varianten verkaufen die Geschäftsführer – von Bambussocken über Gesundheitssocken bis hin zu lustigen Motivsocken.
Alle Bestellungen verpacken und verschicken sie selbst. Die Socken bestellen sie bei Lieferanten aus Deutschland.
Socken mit Campingmotiv kommen bei den Zurli-Kunden sehr gut an.
Bild: Nuria Langenkamp
Das Socken-Lager, über dem das Ehepaar wohnt, gibt auch Einblicke in ihre Hobbys: So fahren sie gemeinsam mit dem Anhänger in die Ferien und Manfred Schwaller-Zurlinden fährt gerne Rennvelo.
Zwischen allen Kartons schauen auch die Hobbys des Ehepaars hervor, wie der Wohnwagen und das Rennrad.
 
Der Name «Zurli Socken» ist aus dem Namen «Zurlinden» entstanden: «In der Schule nannten sie mich ‹Zurli›, das war mein Spitzname», sagt Jacqueline Schwaller-Zurlinden. Ihr Vater verkaufte damals Socken an Messen. Eines Tages half ihm sein Schwiegersohn Manfred Schwaller-Zurlinden aus.
Er war so begeistert, dass er selbst in das Sockengeschäft einsteigen wollte. Deshalb gründeten er und seine Frau ihr eigenes Geschäft – die Zurli Socken: «1991 haben wir unseren ersten Markt in Grenchen eröffnet», erinnern sie sich.
«Ich war vorher Autolackierer und meine Frau im Büro, aber die Socken haben uns gepackt», sagt Manfred Schwaller-Zurlinden. Die beiden sind stolz auf das, was sie gemeinsam aufgebaut haben und seit so vielen Jahren führen.
Socken aller Art befinden sich im Lager: Manfred Schwaller-Zurlinden in seinem Metier.
Bild: Nuria Langenkamp
«Als wir angefangen haben, gab es nur Tennissocken, dünne Baumwollsocken und Kindersocken», erinnert sich Jacqueline Schwaller-Zurlinden. Aber während der Corona-Pandemie hat das Ehepaar einen Socken-Trend erlebt und die Motivsocken wurden beliebt: «Das könnte daran liegen, dass es heute Sneaker gibt, zu denen die Socken passen müssen und am Internet, das den Trend vielleicht befeuert hat», sagt sie weiter.
Socken mit Fussball-, Bier-, oder Camping-Motiven kommen bei den Zurli-Kundinnen und -Kunden sehr gut an. Manfred Schwaller-Zurlinden trägt aber am liebsten Bambussocken: «Bambus ist besonders atmungsaktiv und deshalb schwitzt oder friert man darin nicht».
Bestseller sind die klassischen Bambussocken, sogar mit Zurli-Logo.
Bild: Nuria Langenkamp
«Früher waren wir auf grossen Messen wie der HESO oder der BEA vertreten, aber der Aufwand ist mittlerweile zu gross und die Plätze zu teuer». Stattdessen konzentriert sich das Ehepaar nun auf ihren Online-Shop und auf Jahrmärkte in Solothurn, Aargau, Basel und im Berner Oberland.
 
Gerne erinnert sich das Ehepaar daran, als man die Grosseinkäufe noch an Märkten und nicht in Kaufhäusern machte: «Mit dem Online-Geschäft geht der persönliche Kundenkontakt verloren – das ist schade», sagt Manfred Schwaller-Zurlinden und seine Frau fügt an: «Heute geht halt alles viel schneller.»
Im Lager packt das Ehepaar alle Päckchen, die online bestellt werden, selbst ab.
 
Die Zurli Socken verkauften sie damals auch im Wallis: «Die Kundinnen und Kunden kamen in ihren Trachten und mit Rucksäcken von den Bergen runter an den Markt und kauften Socken für sich und ihre Familien ein», so Manfred Schwaller-Zurlinden, «das hat Spass gemacht».
Die Hauptsaison für Socken beginnt laut den Geschäftsführern im September und dauert bis April an: «Wenn ich an den Markt gehe, fahre ich morgens zwischen vier und fünf Uhr mit dem Anhänger am Auto los und komme abends spätestens neun Uhr heim», so Manfred Schwaller-Zurlinden.
An vielen Märkten sind die Zurli Socken präsent, so auch in Solothurn.
Nach 33 Jahren denkt das Ehepaar langsam über die Zukunft nach dem Erwerbsleben nach: «Die Nachfolge für die Zurli Socken ist noch nicht geregelt. Unsere Tochter hat eine andere Berufsrichtung eingeschlagen, die ihr gefällt.» Trotzdem werden Schwaller-Zurlindens nicht damit aufhören, zu jedem Geschenk ein Paar Socken mitzuschenken, ob an Geburtstagen oder an Weihnachten.